Weil-Osteotomie
(Versteifung Großzehengrundgelenk)
(Versteifung Großzehengrundgelenk)
Unter einer Weil-Osteotomie wird eine horizontale Durchtrennung eines Mittelfußknochens verstanden, wobei die Osteotomie an der streckseitigen Grenze des Knorpelüberzugs des Mittelfußköpfchens also im Zehengrundgelenk beginnt. Die Osteotomie erlaubt eine dosierte Verschiebung des Mittelfußköpfchens nach proximal (fersenwärts). Dadurch wird die Länge des Mittelfußknochens angepasst. In geringem Ausmaß ist auch eine Verschiebung des Mittelfußköpfchens zur Innenseite oder Außenseite des Fußes möglich. Die Osteotomie wird mit einer kleinen selbstbohrenden Schraube aus Titan fixiert und erlaubt eine sofortige Belastung des Fußes nach der Operation. Die Weil-Osteotomie kann an den Mittelfußknochen 2 bis 5 durchgeführt werden. Der Name geht auf den Inaugurator des Verfahrens, Louwell Weil, einem Podiater aus Chicago, zurück.
In Europa wurde die Weil-Osteotomie vor allen von Louis S. Barouk, Fußchirurg in Bordeaux, propagiert.
Die Weil-Osteotomie wird vor allem zur Anpassung des metatarsalen Alignments eingesetzt. Zugrunde liegt die Theorie, dass ein prominentes Os metatarsale zu einer Überlastung der plantaren Anteile des Zehengrundgelenks in der Abrollphase des Fußes führt. Weiterhin ist die Verkürzung des Os metatarsale eine wesentliche Komponente der operativen Behandlung von Luxationen des Zehengrundgelenks.
Klinisches Bild Vor-OP mit ausgeprägtem Hallux valgus und Verrenkung der Kleinzehengrundgelenke von D2 und D3
Dazugehöriges Röntgenbild
Klinisches Bild nach komplexer operativer Vorfußkorrektur
Dazugehöriges Röntgenbild nach komplexer operativer Vorfußkorrektur:
Scarf-Osteotomie von MFK 1, Akin-Osteotomie D1, weichteilige Rezentrierung Großzehengrundgelenk, Weil-Osteotomie MFK 2 bis MFK5
Im Röntgenbild deutliche Überlänge von MFK 2 und MFK 3 gegenüber MFK 1
Verkürzung von MFK 2 und MFK 3 durch Weil-Osteotomie
Um eine Weil-Ostetomie durchführen zu können, muss das Gelenk von oben, also vom Fußrücken eröffnet werden. Dazu wird in der Regel zwischen den Strecksehnen der Zehe (lange Strecksehne – kurze Strecksehne) auf die Gelenkkapsel des Zehengrundgelenks vorgegangen. Die Gelenkkapsel wird eröffnet. Als nächstes wird die Zehe so weit wie möglich gebeugt. Dann wird der Mittelfußknochen mit einer oszilllierenden Säge durchtrennt. Die Durchtrennung, auch Ostetomie genannt wird parallel zur Fußsohle durchgeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass das Mittelfußköpfchen bei der nachfolgenden Verschiebung nicht tiefer tritt. Das Mittelfußköpfchen wird um das gewünschte Ausmaß verschoben und in der korrigierten Position mit einer kleinen Spezialschraube fixiert. Durch die Osteotomie parallel zum Boden kann der Fuß direkt nach der Operation in einem Verbandsschuh belastet werden.
Liegt eine Luxation der Zehe / des Gelenks vor, muss die nach oben versetzte Zehe in einem ersten Schritt wieder vor das Mittelfußköpfchen gestellt werden, bevor die Zehe soweit gebeugt werden kann, dass die Osteotomie mit der oszillierenden Säge vorgenommen werden kann.
Durchtrennung des Knochens mit der oszillierenden Präzisionssäge parallel zur Auftrittsfläche/zur Fußsohle
Fixieren des Mittelfußköpfchens mit einer Spezialschraube aus Titan nach Verschiebung des Köpfchens um das gewünschte Ausmaß fersenwärts
Als wesentliches Problem der Weil-Osteotomie ist einer Vernarbung des Gelenks mit Steifigkeit der Zehe zu nennen. Manchmal ist durch die Vernarbung kein Bodenkontakt der Zehenkuppe mehr möglich. Im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch wird dann auf von „Floatin-Toe“ (auf Deutsch – schwebender Zehe) gesprochen. Die Probleme nach Weil-Osteotomie haben dazu geführt, dass in namhaften fußchirurgischen Zentren die Indikation zur Weil-Osteotomie mittlerweile restriktiv gestellt wird. Intakte Gelenke sollten, wann immer möglich, nicht operative angegangen werden. Ist eine Weil-Osteotomie unausweichlich, können die typischen Probleme mit der Ergänzung des Verfahrens durch eine PIP-Arthrodese oder einen Beugesehnentransfer vermieden bzw. in ihrer Häufigkeit reduziert werden.
Kein Bodenkontakt der Zehenkuppe D2 und D3 im Stand
Die Anpassung des metatarsalen Alignments kann auch in minimalinvasiver Operationstechnik durchgeführt. Das Risiko einer Gelenksteife oder einer schwebenden Zehe ist nach minimalinvasiven Korrekturen (DMOs) deutlich geringer als nach Weil-Osteotomien. Liegt ein luxiertes (ausgerenktes) Kleinzehengrundgelenk vor, ist die offene Einrichtung des Gelenks mit anschließender Weil-Osteotomie bei jungen Patienten nach wie vor das Verfahren der Wahl.
Bei der Weil-Osteotomie handelt es sich um eine Osteotomie des Mittelfußknochens, die zur Anpassung des metatarsalen Alignments durchgeführt wird. Besonderen Stellenwert hat das Verfahren bei der operativen Behandlung luxierter Zehengrundgelenke. As typische Komplikation kann es zu einer narbigen Einsteifung des operierten Gelenks kommen. U.U. ist der Bodenkontakt der Zehenkuppe eingeschränkt. Durch Kombination einer Weil-Osteotomie mit einer PIP-Arthrodese oder einem Beugesehnentransfer kann die Häufigkeit der genannten Komplikationen wesentlich reduziert werden.
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