Chevron-Osteotomie
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Die Chevron-Osteotomie ist ein gut etabliertes Korrekturverfahren bei leichtem bis mittelgradigem Metatarsus primus varus (Abweichung des 1. Mittelfußknochens zur Innenseite bei Hallux valgus). Ihr großer Vorteil ist die primäre Stabilität, die eine sofortige Belastung des Fußes nach der Operation ermöglicht.
Was ist eine Chevron-Osteotomie?
Als Chevron-Osteotomie wird eine v-förmige Osteotomie (Durchtrennung des Knochens) bezeichnet, die zur Korrektur eines Hallux valgus und Metatarsus primus varus durchgeführt wird. Es handelt sich dabei um ein gut etabliertes Verfahren zur Korrektur leichter bis mittelgradiger Fehlstellungen. Das Verfahren wurde 1988 von Austin und Leventen beschrieben und wird deshalb manchmal auch als Austin Osteotomie bezeichnet.
Wann ist eine Chevron-Osteotomie erforderlich?
Eine Chevron-Osteotomie des 1. Mittelfußknochens wird zur Korrektur eines Metatarsus primus varus durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Abweichung des 1. Mittelfußknochens zur Innenseite. Diese Fehlstellung ist eine wesentliche Komponente der Hallux-valgus-Deformität. Das Ausmaß der Abweichung des 1. Mittelfußknochens wird durch den Winkel zwischen der Längsachse durch den 1. Mittelfußknochen und der Längsachse durch den 2. Mittelfußknochen bestimmt. Der Normalwert liegt bei 9°. Abweichungen bis zu 15° können durch eine Chevron-Osteotomie korrigiert werden.
Wie wird eine Chevron-Osteotomie durchgeführt?
Im Rahmen der Hallux valgus Korrektur wird das Großzehengrundgelenk von der Innenseite eröffnet. Als nächstes wird die prominente mediale Pseudoexostose auf der Innenseite des ersten Mittelfußköpfchens mit einer Spezialsäge abgetragen. Danach ist eine v-förmige Durchtrennung des Knochens mit der Spezialsäge möglich. Nach der Durchtrennung kann das Mittelfußköpfchen zur Außenseite des Fußes also in das Innere des Fußes verschoben werden. Dadurch wird die Abweichung des 1. Mittelfußknochens korrigiert. Typischerweise wird das verschobene Mittelfußköpfchen mit einer Spezialschraube an der korrigierten Stelle fixiert. Danach wird die Hallux valgus Korrektur vervollständigt das heißt die weiteren Teilschritte der Operation (Kapselrelease, Kapselraffung, etc.) werden durchgeführt.
Nachbehandlung nach Chevron-Osteotomie
Ein großer Vorteil der Chevron-Osteotomie besteht in seiner primären Stabilität. Nach der Operation kann der Fuß sofort in einem Verbandsschuh schmerzadaptiert belastet werden (so viel Belastung wie Schmerz und Schwellung des Fußes zulassen). Nach 6 Wochen wird die knöcherne Heilung per Röntgenbild kontrolliert.
Welche Alternativen gibt es zur Chevron-Osteotomie?
Zahlreiche verschiedene Osteotomien und Korrekturarthrodesen werden zur Korrektur eines Metatarsus primus varus (Abweichung des 1. Mittelfußknochens zur Innenseite) diskutiert. Als Alternativen zur Chevron-Osteotomie kann eine Scarf-Osteotomie in Erwägung gezogen werden. Bei höhergradigen Fehlstellungen kommt auch eine Lapidus-Arthrodese als Alternative in Betracht. Die Chevron-Osteotomie hat sich als goldener Standard zur Korrektur leichter bis maximal mittelgradiger Fehlstellungen bei stabilem 1. Strahl erwiesen.
Klinisches Bild eines leichten bis mittelgradigen Hallux valgus et Metatarsus primus varus
Leichter bis mittelgradiger Hallux valgus mit Metatarsus mit prominenter medialer Pseudoexostose des MFK-1-Köpfchens im Röntgenbild
Korrespondierendes seitliches Röntgenbild
Chevron-Osteotomie mit Titanschraube fixiert
Klinisches Bild nach Chevron-Osteotomie
Röntgenbild nach Chevron-Osteotomie
Fazit
Die Chevron-Osteotomie ist ein gut etabliertes Korrekturverfahren bei leichtem bis mittelgradigem Metatarsus primus varus (Abweichung des 1. Mittelfußknochens zur Innenseite bei Hallux valgus). Ihr großer Vorteil ist die primäre Stabilität, die eine sofortige Belastung des Fußes nach der Operation ermöglicht.
Literatur
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