Lapidus-Arthrodese
Arthrodese des ersten Tarsometatarsalgelenks
Arthrodese des ersten Tarsometatarsalgelenks
Klinische Bild eines schweren Hallux valgus vor OP
Unter Lapidus-Arthrodese versteht man ein Operationsverfahren, welches von dem amerikanischen Arzt Paul Lapidus Mitte des letzten Jahrhunderts zur Korrektur einer Hallux valgus Fehlstellung propagiert wurde.
Dabei handelt es sich um eine Arthrodese (=Versteifung eines Gelenks) des ersten Tarsometatarsalgelenks, dem Gelenk zwischen erstem Mittelfußknochen und Mittelfuß. Zusätzlich muss, wie bei jeder Hallux valgus Korrektur eine Rekonstruktion der Gelenkkapsel und der gelenknahen Sehne um das Großzehengrundgelenk vorgenommen werden.
Die Lapidus-Arthrodese hat sich vor allem bei schweren Hallux valgus-Fehlstellungen bewährt.
Eine Lapidus-Arthrodese ist noch möglich, wenn eine Korrektur durch eine Scarf- oder Chevron-Osteotomie nicht mehr durchführbar ist.
Darüber hinaus wird eine Lapidus-Arthrodese auch gerne zur Korrektur von Rezidiv-Fehlstellungen eingesetzt, wenn der Hallux valgus, trotz einer bereits durchgeführten Korrekturoperation wiedergekommen ist.
Weiterhin wird von einigen Fußchirurgen eine Lapidus-Arthrodese bei einer Instabilität des ersten Tarsometatarsalgelenks empfohlen. Die Instabilität des ersten Tarsometatarsalgelenks wir unter Fußchirurgen sehr kontrovers diskutiert. Es geht im Wesentlichen um die Frage, ob man anlagebedingte Veränderungen des ersten Tarsometatarsalgelenks identifizieren kann, die für die Entstehung des Hallux valgus verantwortlich sind. Glaubt man derartige Veränderungen gefunden zu haben, macht die Arthrodese des ersten Tarsometatarsalgelenks Sinn, da andernfalls rasch mit einer erneuten Fehlstellung gerechnet werden muss. Glaubt man, dass derartige Veränderungen nicht vorliegen oder gar überhaupt nicht existieren, würde man eine Arthrodese der ersten Tarsometatarsalgelenks möglichst vermeiden. Unter Fußchirurgen gibt es sowohl Verfechter als auch Gegner der Lapidus-Arthrodese, je nachdem ob man überzeugt ist, ob die o.g. anlagebedingten Veränderungen identifiziert werden könne.
Selbst die Gegner der Lapidus-Arthrodese akzeptieren die Lapidus-Arthrodese als zuverlässiges Verfahren im Falle von
Abschließend muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass
Die Lapidus-Arthrodese ist somit ein gut etabliertes Verfahren, welches lediglich hinsichtlich der Indikation, also der Frage, ob die Deformität des Fußes auch durch ein anderes Verfahren ebenso gut behandelt werden kann, kritisch diskutiert wird.
Spezifisches Risiko der Lapidus-Arthrodese ist, dass die angestrebte Knochenheilung nicht in dem erforderlichen Ausmaß stattfindet und sich stattdessen ein „Falschgelenk“ ausbildet. Das Risiko eines solchen „Falschgelenks“ (medizinisch Pseudarthrose genannt) liegt bei ca. 5%. Neuere Osteosyntheseverfahren, also verbesserte Techniken der Verschraubung mit spezieller Platte und Schrauben, können das Risiko auf unter 2% absenken. Im Falle einer Pseudarthrose ist meist eine neuerliche Operation mit Versteifung des Falschgelenks erforderlich. D.h. selbst wenn sich eine Pseudarthrose ausbildet ist diese noch behebbar!
Daneben gibt es, wie bei jeder Hallux valgus Korrekturoperation, ein Risiko einer Überkorrektur oder das Risiko einer erneuten Fehlstellung. Das Risiko einer erneuten Fehlstellung ist bei der Lapidus-Arthrodese, im Vergleich zu den übrigen Hallux valgus- Korrekturoperationen sehr gering. Will man also möglichst zuverlässig eine Korrektur des Hallux valgus erreichen, bietet sich eine Lapidus-Arthrodese an.
Röntgenbild schwere Hallux valgus Deformität
Röntgenbild nach Lapidus-Arthrodese mit plantarer Platte
Klinisches Bild nach Lapidus-Arthrodese
Die Lapidus-Arthrodese ist ein gut etabliertes Operationsverfahren, welchen in Kombination mit einem Weichteilbalancing zu Korrektur von ausgeprägten Hallux valgus Fehlstellungen zu Anwendung kommt. Weiterhin wird das Verfahren bei Rezidivfehlstellung und bei diagnostizierter Instabilität des ersten Tarsometatarsalgelenks angewendet. Die Lapidus Arthrodese führt bei geringem Risiko einer „nicht-Heilung“ der Arthrodese meist zu dauerhaft gut korrigierten Füßen, die uneingeschränkt belastbar sind.
Bei mir ist die OP jetzt ein paar Monate her, der Fuß, ganz besonders der Spann ist noch extrem geschwollen. Kann es sein, dass ich das Material nicht vertrage oder wie lange ist die Regenerationszeit bis ich wieder normal und ohne Schmerzen abrollen kann?
Eine Schwellneigung des Fußes kann nach einer Lapidus-Arthrodese selbst bei normalem Verlauf Monate bestehen. Faustregel: Pro Lebensjahrzehnt Alter einen Monat Schwellneigung nach der OP. Allerdings gibt es auch Fälle in denen der Knochen nicht regelhaft zusammenwächst. Hier wäre eine Röntgenkontrolle sinnvoll. Bei fraglichem Röntgenbefund u.U. sogar eine Computertomographie. Bei anhaltenden Problemen empfiehlt sich eine Verlaufskontrolle bei ihrem Operateur.
Ab wann darf ich Fahrrad fahren?
Wenn der Fuß es hinsichtlich Schmerz und Schwellung erlaubt ist vorsichtiges Radfahren möglich. Dies setzt natürlich voraus, dass die Knochenheilung der Lapidus-Arthrodese per Röntgenbild (typischerweise 6 Wochen nach OP) bestätigt wurde.
Wie hoch dürfen meine Absätze sein?
Es empfiehlt sich während der ersten 3-6 Monate auf Schuhe mit hohem Absatz zu verzichten. Der Schuh sollte eine stabile Sohle haben und evtl. sogar mit einer Sohlenversteifung und Mittelfußrolle ausgestattet sein. Insbesondere wenn Sie längere Strecken laufen wollen.
Ab wann darf ich wandern?
Dies hängt vor allem von der Schwellneigung des Fußes ab. Wanderungen sind meist erst nach 3 – 6 Monaten wieder möglich.
Welche Art von Schuh sollte man nach erfolgter Lapidus Arthrodese OP kaufen/tragen?
Nach einer Lapidus-Arthrodese zur Korrektur eines Hallux valgus empfiehlt sich ein Schuh mit einer Sohlenversteifung und einer Mittelfußrolle für ca. 6 bis 9 Monate. Dadurch wird die Lapidus-Arthrodese weiter geschützt, da dieser Schuh die Beweglichkeit im Mittelfuß, dort wo das Gelenk versteift wurde, reduziert. Ansonsten sollte während des ersten Jahrs nach einer Hallux valgus Operation darauf geachtet werden, dass der Schuh weit ist (wegen der Schwellneigung des Fußes) und der Zehe ausreichend Platz lässt. Die Großzehe / der Hallux sollte nicht wieder in die Fehlstellung gedrückt / gedrängt werden.
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