Triple-Arthrodese
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Bei einer Triple-Arthrodese werden alle 3 Teilgelenken des unteren Sprunggelenks miteinander versteift. Die Teilgelenken sind:
- Das Talonavikulargelenk (Gelenk zwischen Schiffchenbein und Sprungbein)
- Das Subtalargelenk (Gelenk zwischen Sprungbein und Fersenbein)
- Das Kalkaneokuboidgelenk (Gelenk zwischen Fersenbein und Würfelbein)
Wann ist eine Triple-Arthrodese erforderlich?
Eine Triple-Arthrodese wird zur Korrektur einer erheblichen Fehlstellung des Fußes, bei Muskellähmungen und bei Verschleiß durchgeführt. Ein großer Vorteil der Triple-Arthrodese ist das ausgeprägte Korrekturpotentzial und die sichere Stabilisierung des Rückfußes.
Wie wird eine Triple-Arthrodese durchgeführt?
Die Triple-Arthrodese wird in der Regel über 2 Hautschnitte durchgeführt. Über den Hautschnitt auf der Innenseite des Fußes wird zum Talonavikulargelenk vorgegangen, das Gelenk wird eröffnet, der vorhandene Knorpel wird entfernt.
Zum Subtalargelenk und zum Kalkaneokuboidgelenk wird in der Regel über einen Hautschnitt auf der Außenseite des Fußes zugegangen. Auch hier werden die Gelenke eröffnet, der vorhandene Knorpel entfernt.
Danach wird die Korrekturstellung des Fußes simuliert, gegebenenfalls wird die Stellung durch Entfernung von Knochen oder ein Füttern von Knochen weiter verbessert und angepasst. Dann werden die Arthrodesen mit Schrauben und Klammern zusammengefügt. Am Ende der Operation wird ein Verband und ein stabilisierender Softcast angelegt.
Wie sieht die Nachbehandlung nach einer Triple-Arthrodese aus?
Die Nachbehandlung nach einer Triple-Arthrodese erfolgt in der Regel in einer Vacoped-Orthese. Der Fuß kann für 5-6 Wochen nur mit 20 kg belastet werden. Danach wird eine Röntgenkontrolle durchgeführt. Bei regelhafter Heilung ist dann eine Belastung in einer Vacoped-Orthese möglich, die für weitere 5-6 Wochen benutzt werden muss. Das heißt insgesamt dauert die Ruhigstellung in der Vacoped-Orthese 10-12 Wochen, in der ersten Hälfte muss der Fuß an Unterarmgehstützen entlastet werden (20 kg Teilbelastung möglich), in der zweiten Hälfte kann der Fuß schmerzadaptiert belastet werden.
Welche Probleme können nach einer Triple-Arthrodese auftreten?
Wie nach jeder Arthrodese besteht ein Risiko, dass der Knochen nicht wie geplant zusammenwächst also ein Falschgelenk (Pseudarthrose) entsteht. Darüber hinaus bestehen natürlich sämtliche sonstigen Risiken, die nach einer Operation des Fußes auftreten können: Verletzung von Nerven, Verletzung von Blutgefäßen, Wundheilungsstörung, Thrombose, Embolie, usw,
ob es nach einer Triple-Arthrodese später zu einer Arthrose des oberen Sprunggelenkes als Folge der Versteifung des unteren Sprunggelenkes kommt ist nicht mit Sicherheit geklärt.
Welche Alternativen gibt es zu einer Triple-Arthrodese?
In letzter Zeit hat sich vor allen Dingen die Double-Arthrodese, also die Versteifung von Talonavikulargelenk und Subtalargelenk, als Alternative zur Triple-Arthrodese etabliert.
Erhebliche Fehlstellung des gesamten Fußes
Klinisches Bild, seitliche Ansicht
Röntgenbild nach Triple-Arthrodese (sowie ergänzender Lapidus-Arthrodese)
Röntgenbild seitliche Ansicht
Fuß in konventionellem Schuh voll belastbar
Klinisches Bild, seitliche Ansicht
Fazit
Unter einer Triple-Arthrodese wird die operative Versteifung sämtlicher 3 Teilgelenke des unteren Sprunggelenks verstanden. Sie wird bei Arthrosen, Fehlstellungen, Instabilitäten und Lähmungen durchgeführt und hat ein hohes Korrekturpotentzial, führt in aller Regel zu einer schmerzfreien Belastbarkeit des Fußes in einem konventionellen Schuh ohne Beeinträchtigung des Gangbildes. Die Nachbehandlung nach der Operation erfolgt in einer Vacoped-Orthese für ca. 10-12 Wochen, wobei während der ersten Hälfte eine Teilbelastung mit 20 kg an 2 Unterarmgehstützen durchgeführt werden muss, in der zweiten Hälfte eine schmerzadaptierte Belastung des Fußes möglich ist. Die funktionellen Endergebnisse nach einer Triple-Arthrodese sind in aller Regel gut bis sehr gut. Ob es nach Jahrzehnten zu einem Verschleiß des oberen Sprunggelenkes als Folge der reduzierten Beweglichkeit des unteren Sprunggelenkes kommt, ist nicht mit Sicherheit geklärt.
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